Klassenreisen – jedem das Seine!

Es ist wieder soweit, die Klassenfahrt der 10. Klasse steht an und in diesem Jahr geht es nach Inzell. Inzell liegt in Bayern; das weiß der Lehrer, aber die 10. Klasse Realschule eher nicht, denn die jungen Leute beschäftigen sich primär um die Gegenstände, die sie mitnehmen möchten (und nicht dürfen!) und höchstens sekundär, wohin die Klassenreise sie in den nächsten Tagen führen wird. 😉

Während der Lehrer (nebst Begleitperson) verzweifelt versucht, die Packlisten, die Liste der Ge- und Verbote durchzusprechen und vor allem einmal ganz alleine vorne im Klassenraum sprechen möchte, schwelgen die Schüler längst in der Vorfreude. Die jungen Leute gehen ganz fest davon aus, eine lebhafte Woche – irgendwo in Bayern, oder? – zu verbringen mit möglichst wenig Schlaf und vor allem viel Spaß!

Die Eltern der reiselustigen Jugendlichen stehen dem ganzen Unternehmen zumeist auch eher mit Skepsis gegenüber. Klassenreisen sind in der Regel nicht ganz billig und die Erziehungsberechtigen erwarten mit Recht, dass den Jugendlichen “etwas geboten wird”. Während Eltern und Lehrer dieses “etwas” auf Museen, Schwimmbäder, Ausstellungen und Stadtrallyes beziehen, gehen die jungen Erwachsenen davon aus, dass abends Disko, ein Stadtbesuch und vor allem ein Besuch in der örtlichen Pizzeria ansteht.

Was der Lehrer weiß, nur die Schüler noch nicht: nach den ersten zwei Tagen werden die jungen Damen und Herren so sehr müde, kaputt und geschlaucht sein, dass sie gar nicht an die örtliche Pizzeria denken können. Sie wissen auch nicht, dass ihre Unterkunft sehr weit entfernt von dem Ortskern liegt und eine Wanderung wenigstens eine halbe Stunde dauert.

Die Schüler können noch gar nicht erahnen, dass eine lange Rudertour ansteht, die sie so sehr ermüden wird, dass das nächtliche Feiern nur mit Mühe zu schaffen ist. Würden die Schüler der 10. Klasse ihrem Lehrer zuhören, hätten sie von all diesen Unternehmungen bereist gehört, aber sie hören nicht zu und packen in Gedanken ihre Koffer.

Die Eltern sind immens froh, denn sie haben bereits die Informationen des Lehrers erhalten und können gewiss sein, dass ihre Kinder mit ausreichend Schlaf nach Hause kommen werden. 🙂

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